„Es gibt keinen disziplinlosen Esser, sondern bloß die falsche Ernährung!“
(Karin Stalzer)

Stoffwechseltyp

Grundlage der Ernährungsberatung in meiner Praxis ist die Testung Ihres Stoffwechseltyps. Leider ist noch viel zu wenig bekannt, dass sich die Ernährungsbedürfnisse der Menschen je nach ihren genetischen Voraussetzungen ziemlich unterscheiden können. Was für den einen gesund ist, kann für den anderen geradezu schädlich sein. Die offizielle Ernährungspyramide ist gerade einmal für 25% der österreichischen Bevölkerung passend. Die restlichen 75% Prozent brauchen eine Ernährung, die von den gängigen Empfehlungen ziemlich abweichen kann. Es macht also sehr viel Sinn, seinen Stoffwechseltyp zu kennen, insbesondere dann, wenn Sie sich vermeintlich gesund ernähren und sich trotzdem schlapp oder auch überdreht fühlen und/oder Gewichtsprobleme haben. Die richtige Ernährung nach Ihrem Stoffwechseltyp könnte das Puzzlestück für Ihre Gesundheit sein, nach dem Sie schon so lange suchen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Auswirkung einer Stoffwechseltyp-gerechten Ernährung auf das psychische Wohlbefinden.

Im Folgenden gebe ich Ihnen einen kurzen Einblick in die einzelnen Stoffwechseltypen. Es handelt sich dabei natürlich nur um eine grob vereinfachte Beschreibung, die eine Testung nicht ersetzen kann.

Sympathikustypen sind von Natur aus eher schlank bis hager. Sie sind spontan, bewegen sich gern und haben ein gutes Körpergefühl. Man findet sie oft unter Sportlern, auch besonders unter Extremsportlern, denn Angst ist ihnen fremd. Essen nimmt dieser Typ nicht so wichtig – für ihn muss es vor allem schnell gehen. Dem Sympathikustyp geht es gut mit den gängigen Ernährungsempfehlungen. Die klassische Ernährungspyramide mit ihrem hohen Kohlenhydratanteil ist wie für ihn gemacht. Fleisch mag er nicht so oft, und es tut ihm auch nicht gut, rotes Fleisch zu essen. Dieser Typ ist der einzige, der gut vegetarisch leben kann, ohne seinem Körper zu schaden.

Der Parasympathikustyp lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Er ist gemütlich und gelassen und lässt sich nicht gern antreiben. Das Essen ist für den Parasympathikustyp eine sehr angenehme Beschäftigung. Er liebt deftige Fleischkost und braucht sie auch, um satt zu werden. Ein Parasympathikustyp, der sich an die klassische Ernährungspyramide hält, wird durch den zu hohen Kohlenhydratanteil langsam, energielos und gestaut. Um seine volle Leistungsfähigkeit zu erreichen, braucht der Parasympathikustyp viel rotes Fleisch, fetten Fisch, Fett und auch einen gewissen Anteil komplexer Kohlenhydrate (z.B. Getreide, Wurzelgemüse), allerdings viel weniger, als normalerweise gegessen wird.

Glykotypen sind schnell, energiegeladen, dynamisch und sehr aktiv. Sie leiden mitunter unter starken Blutzuckerschwankungen und haben von allen Typen das höchste Risiko, an Diabetes zu erkranken. Der Glykotyp ist das Stiefkind der modernen Ernährungslehre. Er braucht genau die Ernährung, die gemeinhin als ungesund gilt, nämlich viel rotes Fleisch und fetten Fisch, Innereien und Fett. Obst, Gemüse und Getreide verträgt der Glykotyp nur sehr eingeschränkt. Bei einer Ernährung nach der klassischen Ernährungspyramide mit ihrem hohen Kohlenhydratanteil wird der Glykotyp nicht satt, sondern dick.

Gelassenheit in Müdigkeit, Traurigkeit und Gestautheit verwandeln. Der Betatyp braucht relativ viele Kohlenhydrate und mehr mageres Eiweiß (weißes Fleisch und Fisch), als normalerweise gegessen wird. Beim Fett muss der Betatyp sehr zurückhaltend sein. Das sollte ihm jedoch nicht schwerfallen, er mag es nämlich ohnehin nicht besonders.

Der Ausgeglichene Typ liegt genau in der Mitte. Er mag keine Extreme, sowohl beim Essen als auch in anderen Lebensbereichen. Auf andere wirkt er tolerant und verständnisvoll. Überdurchschnittlich viele Menschen in beratenden und helfenden Berufen gehören etwa dem Ausgeglichenen Typ an. Beim Essen muss der Ausgewogene Typ darauf achten, auch wirklich immer ein ausgewogenes Verhältnis von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten zu essen. Er mag alles und braucht auch alles. Zu einseitige Ernährung, z.B. Vegetarismus, kann ihm ernsthaft schaden.